Im späten Stadium einer Demenz kann es zu einem hochgradigen geistigen Abbau kommen, die Sprache wird unverständlich und kann ganz verlorengehen (Verstummung). Die Alltagskompetenz geht verloren und die körperliche Pflege tritt für den pflegenden Angehörigen in den Vordergrund. Alltägliche Handlungsabläufe können nicht mehr durchgeführt werden.
Zumeist werden dann auch die Gelenke steif und viele Erkrankte können ohne Hilfe nicht mehr gehen. Der oder die Erkrankte ist unfähig, eine minimale persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten (Urin- und Stuhlinkontinenz). Manchen fällt selbst das Schlucken von Getränken oder Essen schwer.
In dieser Phase der Pflegebedürftigkeit kehrt zwar in der Regel etwas mehr Ruhe in die Familie ein, da Situationen der Rastlosigkeit und Unruhe der Erkrankten nachlassen. Doch der psychische Druck der pflegenden Angehörigen wird dadurch nicht geringer. Viele Angehörige denken jetzt darüber nach, inwieweit sie alles richtig gemacht haben und wie es weitergehen soll.
Handlungshilfe bei Verstummung und Verlust der Handlungsfähigkeit
- Nehmen Sie unbedingt Hilfe an. Gemeinsam mit einer Pflegeberatung oder einer Pflegefachkraft können Sie den Hilfebedarf ermitteln.
- Akzeptieren Sie zunächst für sich den Rückzug der Betroffenen.
- Trotzdem können Sie versuchen, andere stimulierende Reize zu setzen, z. B. durch verschiedene Düfte, wohlriechende Substanzen bei der Körperpflege, den Duft vom Essen oder kräftigen Gewürzen.
- Wenn Sie Musik spielen, ist es wichtig, dass Ruhe und Beschallung abwechseln.
- Auch Vorlesen oder Vorsingen kann wirksam sein.
- Sprechen Sie die Betroffenen immer mit ihrem Namen an.
- Halten Sie Körperkontakt, das ist wichtig für das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen. Halten Sie die Hände, streicheln Sie behutsam über das Gesicht.
Dieser Lebensabschnitt ist auch eine Zeit des langsamen Abschiednehmens und des Loslassens. Schaffen Sie noch so viele schöne Momente für sich und Ihre Pflegeperson wie möglich.
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