Um diese Sinnestäuschungen oder Wahrnehmungsstörungen voneinander zu unterscheiden, ist folgendes Beispiel hilfreich: Wenn ein demenzkranker Ehemann seine Ehefrau sieht und diese für seine Mutter hält, handelt es sich um eine illusionäre Verkennung (falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit). Sieht er dagegen seine Mutter neben sich auf dem Sofa sitzen, obwohl er allein im Wohnzimmer ist, hat er eine optische Halluzination (Trugwahrnehmung). Wenn er überzeugt ist, dass er von fremden Menschen bestohlen wird, dann hat er Wahnvorstellungen. Diese Wahnvorstellungen sind häufig mit tiefen Ängsten verbunden.

Handlungshilfe bei illusionären Verkennungen, Halluzinationen und Wahn

  • Versuchen Sie zu erklären und zu beruhigen, ohne den Wahrheitsgehalt der Aussagen des Betroffenen in Frage zu stellen.
  • Ruft der Betroffene zum Beispiel nach seiner Mutter, obwohl diese schon seit Jahrzehnten verstorben ist, hilft es nicht, ihm zu erklären, dass seine Mutter schon lange tot ist. Besser ist es, zu schauen, was der Betroffene damit ausdrücken will, zum Beispiel: „Du vermisst deine Mutter.“ oder „Du fühlst dich allein.“
  • Versuchen Sie, vom Thema abzulenken. Helfen Sie, den vermissten Gegenstand zu suchen, merken Sie sich bevorzugte Verstecke, z.B. Geld im Wäscheschrank oder in einer Keksdose.
  • Streiten Sie sich nicht, wenn Erkrankte Ihre Erklärungen nicht annehmen. Manchmal ist „Mitspielen“ in bestimmten Situationen eine Hilfe (z. B. einen angeblich bedrohlichen Gegenstand entfernen).
  • Bei schweren Wahnvorstellungen kann oftmals die Unterstützung durch einen Neurologen (spezielle Medikamente) hilfreich sein, vor allem, wenn Erkrankte sehr unter Ängsten leiden.

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