Wenn Sie diese Tipps im Alltag berücksichtigen, kommen Sie und Demenzerkrankte besser miteinander aus. Warum? Weil Sie sich damit ganz auf die unmittelbare Lebenssituation der Betroffenen einstellen können. Nicht alles wird auf Anhieb klappen, aber mit Geduld und Übung werden Sie gemeinsam einen guten Weg finden.
Klarheit
Informiere dich über mich, dann fällt dir vieles leichter!
Gib dir nicht zu viel Mühe, mir einen abwechslungsreichen Tag zu organisieren. Es ist gut für mich, einen einfachen, überschaubaren Tag zu haben. Deshalb sollte ich jeden Tag zur gleichen Zeit die gleichen Dinge verrichten.
Zuwendung
Wenn ich „nur“ dasitze, in meiner Welt und meinen Gedanken bin, dann halte an und schenke mir deine Nähe und Zuwendung.
Es wäre gut für mich, wenn du mich ansiehst und leicht berührst, bevor du mich ansprichst, dann weiß ich auch, dass du mich meinst. Sei nicht traurig, wenn ich vergesse, was du mir gesagt hast, das passiert mir oft.
Verständnis
Es ist für andere nicht immer leicht, mich zu verstehen. Aber für mich ist es auch nicht leicht, mein Gegenüber zu verstehen. Deshalb achte darauf, dass dein Gesichtsausdruck und deine Stimme zusammenpassen, sonst werde ich unsicher oder ärgerlich.
Verbessere mich nicht immer, das macht mich nur wütend.
Lass mich einfach das tun, was ich noch kann. Dann habe ich eine für mich sinnvolle Beschäftigung!
Emotionen
Falls ich doch einmal aufgewühlt sein sollte, dann setze dich ganz ruhig neben mich und halte meine Hand. Dann weiß ich, dass du für mich da bist, das gibt mir Sicherheit.
Verstelle dich nicht, ich habe ein gutes Gefühl für Echtheit. Meine Gefühlswahrnehmung geht nicht verloren. Die Spannung, die ich sonst spüre, kann viele Emotionen in mir wachrufen, z. B. Traurigkeit, Wut, Zorn und Verzweiflung.
Ich liebe es, meine Musik zu hören, doch leider weiß ich nicht mehr, welche es war. Dann ist es gut, wenn du sie kennst und für mich eine CD einlegst. Denke aber auch daran, die CD oder auch das Radio nicht zu lange an zu lassen. Das könnte mich unruhig machen.
Wir können auch gemeinsam Lieder von früher singen, die Texte kenne ich gut.
Mahlzeiten
Serviere mir bitte das Essen von vorn und kündige es mir an, dann erschrecke ich mich nicht. Reiche mir langsam mein Essen, sonst könnte es passieren, dass ich nicht verstehe, was du machst und ich mich bedroht fühle.
Es gibt unterschiedliche Esskulturen, ich habe immer mit Messer und Gabel gegessen, jetzt kann ich es nicht mehr. Lass mich mit den Fingern essen. Es gibt überall auf der Welt Menschen, die es genauso machen.
Akzeptanz
Lass mich in deiner Erinnerung sein, wie ich war und akzeptiere mich, wie ich jetzt bin!
Höre nicht immer, was die Leute sagen, sondern nimm mich lieber in den Arm und hab mich lieb! Das gibt mir Halt!
Sorge dich nicht nur um mich, sondern denk auch an dich!