Ein Grund für den gestörten Tag-Nacht-Rhythmus sind die deutlich verlangsamten Gehirnströme bei fortgeschrittener Demenz. Diese Verlangsamung führt dazu, dass die Betroffenen tagsüber vermehrt müde sind und öfter einschlafen. Dies sind Folgen des hirnorganischen Abbaus des Gehirns. Daher kommt es durch das vermehrte Dösen und Schlafen des Erkrankten dazu, dass er nachts nicht durchschlafen kann und längere Wachzeiten hat.
Ferner wird der Schlaf-Wach-Rhythmus durch eine Gehirnregion gesteuert, die bei einsetzender Dunkelheit am Abend die Ausschüttung von Melantonin anregt. Dies wirkt einerseits schlaffördernd, anderseits regelt es durch ein bestimmtes Hormon die Schlaftiefe. Dieser Regulationsmechanismus ist bei Demenzkranken gestört.
Wenn Betroffene nachts sehr unruhig waren, oft aufgestanden sind, sich vielleicht mehrmals wieder angezogen haben, sind sie tagsüber müde. Angehörige haben oft auch eine gestörte Nachtruhe und sind froh, wenn die Erkrankten tagsüber schlafen. Daraus kann sich ein Teufelskreis bilden, der den Schlaf-Wach-Rhythmus dauerhaft umkehrt.
Handlungshilfe bei nächtlicher Unruhe
- Versuchen Sie deshalb Ihre Angehörigen tagsüber wachzuhalten.
- Versuchen Sie herauszufinden, ob es einen bestimmten Grund (Helligkeit, Geräusche) für die Unruhe in der Nacht gibt.
- Milch oder pflanzlicher Schlaftee können das Einschlafen fördern.
- Lassen Sie eventuell zur Sicherheit ein Nachtlicht brennen.
- Vermeiden Sie üppige Mahlzeiten und koffeinhaltige Getränke am Abend.
- Eine medikamentöse Therapie sollte mit dem/der betreuenden Arzt/Ärztin abgesprochen werden.
- Sorgen Sie für Sicherheit, z. B. durch das Verschließen von Haustüren oder richten Sie einen Laufweg für die Nacht ein.
- Wichtig ist, gut für sich selbst zu sorgen. Angehörige können nicht immer nachts aufstehen, auch sie brauchen Schlaf.
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